Das folgende Foto wurde am 17.01.2021 aufgenommen. Man sieht, dass das linke Auge zugeschwollen ist. Zu dieser Zeit hatte ich auch schon kleine Bläschen auf der Stirn, die sehr druckempfindlich waren. Der 17.01.2021 war ein Sonntag. Am vorherigen Donnerstag hatte ich ein Antibiotikum verschrieben bekommen. Als Nebenwirkungen wurden auch Blasenbildung auf der Haut beschrieben. Aus diesem Grund dachte ich an eine allergische Reaktion auf das Medikament.



Diese Fotos wurde am 18.01.2021 aufgenommen.Das erste zeigt mich am Morgen, mit einem geschwollenen Auge.


Meine Fx-Frau, der ich zu Dank verpflichtet bin, ist mit mir zum Arzt gefahren, wo ein Herpes Zoster diagnostiziert wurde und ich eine Einweisung ins Krankenhaus bekam. Wir also zurück zu mir nach Hause und schnell ein paar Sachen gepackt. Ich war da noch der Meinung, dass ich ins Borro in Leer gehen könnte. Doch als wir dort ankamen und ich mich bei der Notaufnahme anmelden wollte, wurde dort gleich abgewinkt und mir wurde gesagt, dass ich in Pius nach Oldenburg müsse, dort gibt es eine Abteilung für die Augenheilkunde. Es musste also umdisponiert werden. Meine Tochter brachte mich nach Oldenburg, wo ich mich erst beim Haupteingang vorstellte, dort wurde ich weggeschickt, ich müsse zur Augenambulanz. Dort angekommen wurde ich untersucht und mir wurde gesagt, dass ich einen Herpes Zoster habe und das ambulant behandelt werden könne. Na toll dachte ich, dann muss ich sehen, wie ich wieder zurück nach Leer komme. Die Ärztin hat sich dann jedoch die Unterlagen angesehen und so erfahren, dass ich Immunsuppressiv bin, da ich entsprechende Medikamente gegen meine Vaskulistis nehmen muss. Also doch nicht ambulant sondern stationär.


Das zweite Bild zeigt mich, wie ich im schon im Pius Hospital lag. Die Haare sind so wirr, da ich eingecremt wurde. Ich hatte nicht nur Bläschen an der Stirn, sondern auch auf dem Kopf.
Obwohl es keiner der Beteiligten je lesen wird, möchte ich mich auf diesem Weg bei den Pflegekräften und den Ärzten im Pius Hospital bedanken. Ich habe mich dort sehr gut aufgehoben gefühlt und es wurde sich sehr gut um mich gekümmert.


Dieses Bild habe ich am 19.01.2021 aufgenommen. es ist zu sehen, wie der Herpes langsam immer schlimmer wird. Die linke Gesichtshälfte wird immer dicker.



Am 20.01.2021 habe ich gemerkt, dass auch das rechte Auge langsam zu schwillt. Das Foto wurde um 00:18 aufgenommen. Ich habe um diese Zeit noch eine Whatsapp Nachricht gesendet, mit dem Inhalt, dass ich sehr wahrscheinlich einige Zeit nichts mehr sehen kann und sich niemand wundert, dass ich nicht auf eingehende Nachrichten reagiere.



Hier ist es dann soweit. Beide Augen sind zugeschwollen und ich bin Blind. Das ist echt lästig. Es wurde sich aber rührend um mich gekümmert. Das Frühstückt wurde so zurecht gemacht, dass ich es essen konnte. Beim Mittagessen war es ähnlich und beim Abendbrot ebenfalls. Wenn ich zum Arzt musste wurde ich geführt und um jedes Hindernis herum bugsiert.
Auch hier wieder ein großes Lob an die Belegschaft des Pius Hospitals.
Auf dem Foto ist auch gut zu sehen, dass der Herpes nur eine Seite des Kopfes befallen hat. Warum das rechte Auge ebenfalls zu geschwollen ist, war den Ärzten ein Rätsel.
Das Foto hat eine der Schwestern gemacht. Wie ich schon betont habe, das Pius ist ein gutes Hospital.



21.01.2021 Hurra, ich kann wieder etwas sehen. Es ist zwar mühsam, dass rechte Augenlid hochzubekommen, aber ich wieder etwas von meiner Umwelt wahrnehmen.
Der Herpes Zoster blüht richtig auf.
Meine Medikation bestand zu dieser Zeit aus reichlich Schmerzmittel, Ibuprofen 600, dreimal täglich; dazu Pregabalin, welches laut Google – ein neues Schmerzmittel ist mit Wirkung auf neuronale Ca2+-Kanäle.
Es ist eigentlich ein Antiepileptika, wirkt aber auch bei den Nervenschmerzen, die der Herpes Zoster verursacht. Mir ist egal wofür es gedacht ist, Hauptsache ist, es hilft mir.
Dreimal täglich bekomme ich Infusionen mit dem Wirkstoff Aciclovir. Leider hatte ich mit den Zugängen für die Infusion wenig Glück. Ich lag ingesamt 10 Tage im Krankenhaus und bei mir mussten 5 Zugänge gelegt werden, da die Braunülen immer wieder verstopften. Es half auch nicht mit Kochsalzlösung zu spülen. Aber ich bin da Kummer gewohnt, habe schon sehr viele Infusionen bekommen. Das härtet ab.



22.01.2021 Mit dem sehen klappt es immer besser, natürlich nur einäugig.
Auf dem Foto sind gut die Herpesbläschen erkennbar. Ich war zu dieser Zeit ansteckend, allerdings nur per Schmierinfektion. Wenn sich in dieser Zeit jemand angesteckt hätte und dieser jemand noch keine Windpocken hatte, dann hätte er sie dann bekommen.



23.01.2021 Die Schwellungen nehmen langsam ab.



24.01.2021 Die Krankheit ist aber nach wie vor da. Die Schmerzmittelversorgung hat mich überrascht, wenn ich etwas brauchte, bekam ich es auch, sogar BTM Schmerzmittel, wenn die anderen nicht halfen. Ich hatte zu dieser Zeit aber wirklich sehr starke Schmerzen. Meist Kopf- und Gesichtsschmerzen. Es waren merkwürdige Schmerzen, so als würde ich mit hunderten Nadeln von innen gepiekst. Das schlafen war auch nicht einfach, wenn ich stand oder saß wirkte die Schwerkraft vertikal, wenn ich jedoch lag, wirkte sie horizontal und das Gewebe im Gesicht wurde zu einer Seite gezogen, so dass es auf der anderen Seite zu Spannungen kam, welche natürlich schmerzten. Aber ich habe es überstanden.



Die nächsten Bilder werde ich nicht kommentieren, es gibt nicht viel darüber zu sagen. Der Heilungssprosses schreitet voran. Mein Gesicht sieht zwar immer noch sehr matschig aus, aber ich spürte das es langsam besser wurde.


25.01.2021


26.01.2021


27.01.2021


28.01.2021


29.01.2021 Heute werde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Es war meine Ex-Frau die mich abholte und ich bin ihr dankbar dafür.
Als ich nach Hause kam, hatten sie und meine Tochter ein Großreinemachen veranstaltet. Auch dafür bin ich sehr dankbar.
Mir ging es in den Wochen davor nicht sehr gut und da lässt man einiges schleifen. Als Mann sowieso.
Männer haben die Fähigkeit gewisse Dinge auszublenden, das hilft ungemein. :-)


Am 30.01.2021 habe ich mich meinem Hausarzt vorgestellt und ihm den dicken Krankenhausbericht überreicht. Ich bin mit ausreichend Rezepten versorgt worden, damit ich den Herpes zu Hause den Garaus machen kann.
Das bedeutet aber, dass ich zwei Wochen lang täglich 15 Tabletten schlucken muss, wobei 5 Tabletten den Wirkstoff Aciclovir enthalten. Drei Tabletten musste ich schon immer nehmen, Prednisolon und Azathioprin, letzteres ist ein Immunsuppressiva.
Da ich immer noch Schmerzen hatte und habe, gibt es dreimal täglich Ibuprofen 600 und zweimal täglich Pregabalin.
Ich muss mir mehrmals am Tag das Gesicht mit einer antibiotischen Salbe einschmieren und mein linkes Auge mit Virgan Augengel behandeln. Es hat antivirale Wirkung, um zu verhindern, dass der Herpes auf das Auge übergeht.
Ich nehme an, dass die Gefahr jetzt nicht mehr so groß ist, aber ich benutze es weiterhin. Sicher ist sicher.


01.02.2021 Der Herpes Zoster hat spuren hinterlassen, die nur sehr langsam verschwinden.
Ich werde den Heilungsprozess auch weiterhin ab und an dokumentieren.


09.02.2021 Wiedermal ein Foto gemacht.


12.02.2021 Dies ist das letzte Bild der Serie, langsam geht es voran. Ich habe nun unter starken Juckreiz zu leiden und kann nicht kratzen, da die betroffenen Hautstellen noch taub sind. Ich kann nur mit dem Handrücken etwas reiben oder das ganze kühlen. Es ist echt lästig.
Als ich das Bild betrachtete, da fiel mir auf, dass meine Stirn immer höher wird und ich, falls die Spuren des Herpes noch verschwinden, irgendwie durchgeistigt aussehe.
Fast so, als ob ich wirkliche etwas in der Birne hätte.